Ostpreussische Jostenbänder

  • Taschenbuch: 32 Seiten
  • Verlag: Husum Druck- und Verlagsgesellschaft; Auflage: 2 (September 2007)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 9783898763646
  • ISBN-13: 978-3898763646
  • ASIN: 3898763641

Meine Meinung:

Lesefutter ist das, was man in meinem Hobby eigentlich nie genug haben kann. Bei dem Preis kann man eigentlich nichts verkehrt machen, oder ?

Ich habe mich zunächst gefragt, was Jostenbänder überhaupt sind. In der Wikipedia fand ich dann auch die Erklärung dazu:
Das Jostenband ist ein gewebtes, reich gemustertes, buntes Band, dass im nördlichen Ostpreußen zu Trachten als Gürtel und als Schmuckband getragen wurde. Vor dem Aufkommen der mechanischen Weberei fanden die kunstvoll mithilfe eines Webkamms und meist 9 Musterfäden gewebten Bänder aber auch in vielen anderen Bereichen Verwendung.

Josta ist die Bezeichnung für Gürtel in der prussischen, kurischen und litauischen Sprache. Der Begriff wird wohl aus dem Russischen kommen und ist die Bezeichnung für Juchtenleder,
Das machte mich nun neugierig, denn ich wusste schon, dass man diese mit dem Kamm webt. Einen Webkamm habe ich schon zuhause und konnte dann im Prinzip gleich loslegen, dachte ich mir so.

In Amazon habe ich folgende Rezession geschrieben:

Ich habe für den Preis eigentlich nicht sonderlich viel erwartet und war dann doch überrascht, was es bietet. Natürlich hat jedes Buch seine Stärken und seine Schwächen.

Die Zusammenstellung finde ich sehr gut. Man findet etwas über die Geschichte des Kammwebens vermittelt, findet aber auch einfache Muster und Anleitungen.

Nun kommt das grosse "ABER". Wie auch schon andere hier geschrieben haben, finde ich es sehr schwer, alles zu verstehen, wenn man mit dem Bandweben, wo auch die Technik des Kammwebens dazu gerechnet werden kann, beginnt. Ich möchte empfehlen, sich zunächst anderweitig Grundkenntnisse anzueignen. Einblicke kann man gewinnen in YouTube, aber auch auf der Webseite der verstorbenen Anneliese Bläse oder anderer Literatur. Noch besser ist es natürlich, Kurse zu besuchen. Diese werden von Museen angeboten, manchmal auch bei Mittelalterdarstellern oder an verschiedenen VHS.

Da das Format des Buches recht klein ist, ist es besser, wenn man sich die Muster noch einmal auf ein Karopapier aufzeichnet. Das Weben erfordert ein gewisses Mass an Konzentration und auch Genauigkeit. Wenn das Muster zu klein dargestellt ist, sind Webfehler vorprogrammiert. Das neuerliche Aufzeichnen hilft übrigens auch, sich mit einem Muster vertrauter zu machen.

Noch ein Tipp für Brettchenweber ... Fast jedes Muster, was für Kammweben gedacht ist, lässt sich auch mit Brettchen weben, z. B. in der Technik "Double Face" oder als "Broschiermuster". Einfach mal ausprobieren, es lohnt sich !

Wer noch Kamwebemuster sucht, der ist bei Hildegund Hergenhan an der "richtigen" Adresse ! Wer alle Muster, die sie im Laufe der Jahre gesammelt hat, nachgewebt hat, der hat sehr viel geleistet. Die Muster gibt es leider nicht über Amazon, sondern nur bei ihr selber.

Ich hoffe, dass meine Rezession für Euch hilfreich gewesen ist, und bedanke mich für das Lesen.